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Vergangenes Wochenende war ich mit meiner Begleitung im „Oh Julia!“ in der Sendlinger Straße in München zu Abend essen. Etwas versteckt gelegen und nicht direkt beim Vorbeigehen zu finden liegt das italienische Restaurant – am besten zugänglich über die Hofstatt in der Sendlinger Straße – sehr zentral und dennoch ruhig.

Wir kamen also Sonntag gehen 21 Uhr dort an – ohne Reservierung, was auch nicht nötig war, da von den ca. 30-40 Tischen lediglich ca. vier bis fünf weitere besetzt waren. Im Laufe der nächsten Stunde ging es dann etwas mehr zu, dennoch waren die meisten Tische die ganze Zeit über leer.

Direkt als wir reinkamen – ich selbst war bereits etwas dort trinken vor einiger Zeit (heißer Apfelsaft mit Zimt und zwei aufgespießten Apfelstückchen) und bemerkte das Gleiche – kam uns ein  wenig Essensgeruch entgegen. Nicht schlimm und auch danach in den Klamotten nicht merkbar zu riechen. Wir stellten uns direkt an die Theke und blickten auf die roten und schwarzen Tafeln – handgeschrieben und über der Bestelltheke an den hohen Wänden angebracht – um uns einen Überblick zu verschaffen. Hinter der Theke standen drei junge Frauen, die Eine sagte gar nichts, die Andre war asiatischer Herkunft mit eingeschränkten Sprachkenntnissen und die Dritte hätte meine Bestellung wohl in jeder Sprache außer deutsch verstanden. 🙂 Alle samt aber sehr freundlich und bemüht. Wir wählten also einen Salat mit Ziegenkäse und einen mit Hähnchenbrust, gaben die Bestellung dreimal langsam durch 😉 und suchten uns im Anschluss einen Tisch – fanden einen im Eck mit gemütlichen Sitzpolstern und gemusterten Kissen.

Bestellen muss man davor, ähnlich wie im Vapiano, bloß, dass es hier nicht so zu geht und es etwas teurer ist. Jeder unserer Salate kostete 10 €, beide wurden aber sehr rasch nach der Bestellung serviert. Man nimmt sich pro bestellten Essen einen Tisch-Voucher mit an den Platz, so dass der Service weiß wo man sitzt. (Anders im Vapiano, da steht man so lange bis das Essen vor den eigenen Augen zubereitet wurde und man es mitnehmen kann – bzw. man überall den Essensgeruch in den Klamotten hängen hat). Meine Begleitung hatte dann nach der Bestellung doch noch Lust auf einen Antipastiteller (9€-klein/ 12€ groß / vegetarisch – die Antipastiplatte kann man im Oh Julia! auch direkt nach der Auswahl mit an den Platz nehmen) und ging nochmal vor zur Theke um diese zu bestellen. Als er den vegetarischen (!) Teller mit diversem Antipasti anfragte, fragte die Kellnerin ob mit oder ohne Fleisch 😉 und wir durften uns nach Wiederholung der Bestellung fünf unterschiedliche Antipasti-Sorten aus der gut bestückten und gemischten Theke auswählen. Die Dame erlaubte uns netterweise auch mehr als ursprünglich im Preis inbegriffen auszuwählen, da Sonntag war und wohl eh viel übrig bleiben würde. Wir hatten also zusätzlich mit unserer Cola Light und dem stillen Wasser (welche man mit dem Kassenbon an der nebenan platzierten Theke abholen kann) Alles beisammen und konnten anfangen zu essen. Zum Salat gibt’s Brot, zum Antipasti auch. Leider waren alle drei Schüsselchen mit Brot komplett ungenießbar, denn mit den Brotschnitzeln (wirklich keine Scheibchen sondern wild zusammen gewürfelte Ecken von Brotlaiben) hätte man problemlos einen Nagel in die Wand schlagen können – ich tippe auf Brot von gestern, wenn nicht gar vorgestern. Die Salate selbst waren köstlich,  von der Portion her in Ordnung und appetitlich angerichtet – der Ziegenkäse gut im Geschmack und mehr als ich gedacht hätte. (Ich persönlich mag keine Oliven, diese waren zahlreich in den Salaten vorhanden, wären aber sicher abzubestellen gewesen, hätte ich davon gewusst).

Die Speisekarte im Internet ist ohne Preise hinterlegt, was für mich in der Regel nicht als positiv anzusehen ist – zumindest nicht bei einer solchen Preisklasse. In meinen Fotos könnt ihr die Karte mit Preisen sehen. Eine Antipastiplatte für 9 Euro – so wie wir sie bestellten – ist preislich zu hoch angesetzt und wir liesen noch dazu die Hälfte stehen – groß kostet die Platte 12 Euro.  Die Pizzen sind preislich – verglichen mit 10 Euro für einen Salat, der zwar mit Pilzen, Feigen, Auberginen, Oliven, etc. recht gut bestückt war – verhältnismäßig günstig. So kostet die Pizza Margherita 7 Euro und die teuerste Pizza mit Garnelen nur 11 Euro. Spezialgerichte gibts zusätzlich wechselnd im Oh Julia! – so z.B. eine Parmesansuppe (6 Euro), Ragout di Bolognese (11 Euro), Tagliata di Etrecote (16 Euro), etc..

Insgesamt ist das Oh Julia! auf jeden Fall gemütlich und stimmig eingerichtet, wirkt – wenn man mal verstanden hat, wo es was gibt und wo man sich was abholen muss – gut durchdacht und sobald man sein Essen hat sitzt man gut und gemütlich. Das Personal ist sehr freundlich und bemüht. Der Kellner, welcher uns das Essen bracht war ebenfalls sehr freundlich, wünschte uns einen guten Appetit und verschwand wieder zügig. Die Toilette ist ca. 1,5 m² groß und hat definitv das kleinste Waschbecken, das ich je gesehen habe. 🙂 Die Tische im hinteren Bereich sind noch ein wenig ruhiger gelegen als die etwas  höheren bzw. kleinen runden Tische vorne. Die Bar ist sehr gemütlich und so lohnt sich ein Besuch im Oh Julia! auch nur für einen Drink.  Im Sommer gibt es auch zahlreiche Tische mit Sonnenschirm im Außenbereich – habe ich natürlich noch nicht ausprobiert, sah aber gemütlich aus und sollte man sich evtl. merken für die sonnigen Tage.

Insgesamt rate ich Euch auf keinen Fall ab vom Oh Julia!, empfehle Euch aber auch nicht unbedingt einen Besuch. Danach hatte ich ziemliche Magenschmerzen – vielleicht lag es auch an etwas Anderem – aber natürlich assoziiert man es dann mit dem kürzlich eingenommenen Essen. Vielleicht komme ich nochmal wieder für ein Getränk, eine Pizza oder ein Dessert. (In der Theke lagen auch massige Teigteilchen, Kekse, Florentiener, etc., genauso an der kleinen Bar, an der die Getränke ausgegeben werden – siehe Foto.) Wäre ich von dem Salat nicht schon so voll gewesen hätte ich evtl. den optisch einem Schokokuchen ähnelnden Zucchini-Walnuss-Kuchen eine Chance gegeben. Vielleicht komme ich mal wieder. Sicher bin ich mir da aber noch nicht….

Die Öffnungszeiten des Oh Julia! sind von Montag bis Samstag von 10 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachts und Sonntags von 12 Uhr bis 23 Uhr. Anfahrt am schlausten über das Sendlinger Tor oder den Münchner Marienplatz. Kartenzahlung wird akzeptiert. Reservieren war zumindest am Sonntagabend nicht notwenig. Vielleicht unter der Woche am Abend. Als ich nämlich mit meiner Begleitung an einem Abend unter der Woche vor Ort war, war es etwas voller. Überzeugen kann das Oh Julia! wohl am meisten mit echt nettem Personal. Wir bezahlten für zwei Salate, einfache Getränke und einen mittelmäßigen Antipastiteller 35 Euro. Nicht wirklich angemessen, bzw. preiswert. Toi Toi Toi bei Eurem Besuch. 🙂

Ich komme wieder: Mal sehen. Vielleicht wenn ich in der Nähe bin. Mein Lieblingsitaliener wird das Oh Julia! leider nicht.

Besuchte Lokalität: Oh Julia!
Adresse: Sendlinger Str. 12a, 80331 München
Website

Bilder:

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