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Restaurant Portugal – Das Restaurant Portugal habe ich weder empfohlen bekommen, noch war es ein heißer Online-Tipp, sondern viel mehr ein relativ günstiges Groupon-Angebot, welches meine Begleitung nach einigem Stöbern in vollem Eifer online entdeckte, kaufte und das da genau lautete: Portugiesisches 3-Gänge-Menü mit Fisch-Topf oder -platte für zwei im Restaurant Portugal ab 24,90€! Die „Deal“-Optionen habe ich Euch als Foto angefügt und ihr könnt Euch durchlesen, wie das Ganze angepriesen wurde.

Nun gut, wir fuhren mit dem PKW dort hin, hatten vorab natürlich telefonisch reserviert – ganz brav so, wie es in den Anweisungen steht, parkten direkt ums Eck des Restaurants und traten ein – vorbei an zwei vor der Tür lungernden – ich schätze mal portugiesischen oder türkischen, jungen Burschen mit Kippe und Musik im Ohr. Das Parken ist hier relativ einfach möglich und nach gegebenenfalls kurzer Suche erfolgreich möglich. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist steigt einfach am Münchner Ostbahnhof aus und läuft die Friedenstraße hoch – denn dort befindet sich auch das Restaurant. Ein Foto von der Außenansicht findet ihr am Ende des Artikels, dann wisst ihr auch ungefähr, wie es von Innen aussieht. 😉 Solltet ihr vor Ort sein und Euch denken „Nanu, warum steht denn da `gut bürgerliche Küche` auf den Aufklebern an der Fensterscheibe!?“ – lasst Euch nicht irritieren, dies ist nur der Fall, weil die neuen Pächter dies vor über 4 Monaten (!) vom Vorgänger übernommen hatten und noch nicht zum Abkratzen (des Aufklebers) kamen. 🙂

Nach dem Eintreten ins Restaurant Portugal merkten wir recht schnell: Viel helles Holz, großer Speiseraum mit sehr wenig Ambiente bzw. relativ ungemütlicher Atmosphäre, Deckenvertäfelungen in Holz, Lampen ähnlich wie in Schulgebäuden auf den Fluren, Holzvertäfelungen an den Wänden, Vorhänge – ziemlich sicher noch vom Vorbesitzer, da mit ziemlich bayrischem Muster versehen, ein großes Bild im hinteren Bereich des Speiseraumes von Portugal, die Tische ähnlich gestellt wie in einer „Wirtschaft mit Kegelbahn im Keller“ 🙂 mit roten Plastikrosen und insgesamt eben eher ungemütlich und wenig auf Wohlfühlen ausgelegt – zumindest meine Meinung.

Die Speisen des Restaurant Portugal

Nun gut, wir liesen uns die Speisekarten geben, fragten uns nach dem Annehmen aber direkt, was wir damit sollten, da wir doch den Groupongutschein hatten, welcher ein Menü vorgab. Zu diesem gehörte folgendes Menü: 1. Gang: Vorspeisenplatte für Zwei, 2. Gang: Wahlweise Fischtopf oder Fischplatte und 3. Gang: Portugiesisches Dessert des Tages. Dieses wurde schon im Gutschein genannt. Wir fragten dann bei der Bestellung der Getränke bei der sehr freundlichen, portugiesischen Kellnerin nach, warum wir die Karten bekommen haben. Diese meinte nur für die Getränke, das Menü stände – wie vermutet – fest. Der Vorspeisenteller – ihr seht ihn als Titelbild bei diesem Artikel – war gemeinsam mit dem Dessert eigentlich dass Beste am ganzen Menü. Der mit der Vorspeise servierte Salatteller für jeden von uns war ebenfalls in Ordnung – zwar recht einfach, aber gut angemacht und köstlich im Geschmack. Der erste Gang des Menüs bestand aus unterschiedlichen kleinen Snacks, gemischt aus Fleisch, Fisch und vegetarischen Teilchen. Wir fragten, ob wir einen komplett vegetarischen oder nur mit Fisch und Gemüse belegten Teller haben können, diese waren aber anscheinend schon vorbereitet – ging also nicht. Nun gut. Um uns herum saßen einige andere Zweierpaare, welche selbige Menüfolge ohne Karte bekamen, so gingen wir davon aus, dass der Groupongutschein wohl des Öfteren an diesem Abend eingelöst wurde. 🙂 Die Vorspeisen waren geschmacklich in Ordnung, jedoch kein Highlight: Normaler Fetakäse, dunkle Oliven, Schinken in dünnen Scheibchen, vier panierte Teilchen und eine Garnele.

Nach dem wir den Teller relativ schnell verputzt hatten wurden wir gefragt ob wir lieber den Fischtopf oder die Fischplatte bestellen möchten. Jeder konnte für sich frei entscheiden und wir wählten beide die Fischplatte, was nach dem Servieren eher einem Fischportiönchen, als einer Platte entsprach. (Zum Vergleich: Nefeli – Fischplatte). Es lagen auf beiden der Teller drei Stückchen Fisch, mit etwas Petersilie bestreut, einer Scheibe Zitrone und einer kleinen Garnele verziert. Ansonsten Nichts – also auch fürs Auge kein Renner. Geschmacklich war der Fisch in Ordnung. Sehr zart und köstlich und auch – nach dem Vorspeisenteller und dem dazu gereichten Brot – ausreichend. Dennoch (da diese Teller ja mit der Vorspeise und dem noch folgenden Dessert 50 Euro gekostet hätten) nicht wirklich angemessen. Das Auge isst eben doch mit und das Ambiente unterstützte irgendwie mein Gefühl, dass ich mich dort nicht wohlfühlen kann bzw. entspannt mein Essen genießen kann, noch. Es gab nicht direkt etwas auszusetzen oder war gar etwas nicht in Ordnung, aber es war eben auch nichts Feines, oder so, dass ich nochmals mit einer Freundin, anderen Begleitung, etc. kommen würde. Die leeren Teller wurden auch nach der Hauptspeise schnell abserviert. Wir wurden vor dem Servieren des Desserts wieder gefragt ob wir lieber ein mit vanilliger Creme gefülltes Törtchen möchten oder das Schokoladenmousse. Wir entschieden uns für Beides einmal und es schmeckte auch Beides in Ordnung. Ich löffelte die Schokocreme – obwohl ich kein Fan von cremigen Desserts bin – aus und das Törtchen verputzten wir ebenfalls.

Wir entschieden uns außerdem bei den Getränken für einen Hauswein, welcher auf der Karte angepriesen wurde – im Nachhinein eine schlechte Entscheidung und wir liesen unser Glas beide fast unangetastet stehen, als wir gezahlt hatten. Wir hatten den Gutschein vorab schon online bezahlt, zahlten für die Weine, die große Flasche Adelholzener Mineralwasser und den von meiner Begleitung bestellten Cappuccino (in einer Segafredotasse – aber niemals Segafredo Cappuccino und ungenießbar) noch 16€. Insgesamt kostete der Abend sozusagen mit Trinkgeld für uns auch noch stolze – und nicht angemessene 41€. Wir gingen auch sofort nach dem Bezahlen und wollten nicht länger als nötig vor Ort bleiben.

Am positivsten ist der freundliche und durchweg bemühte Service. Negativ ist definitiv das Ambiente und auch wenn ein Laden neu ist, kann man meiner Meinung nach die Spuren des Vorbesitzers beseitigen, sowie für gemütliche Atmosphäre sorgen. Wer sich wohl fühlt bleibt in der Regel länger und bestellt gegebenenfalls auch mehr. Nun ja – wir bezahlten mit Karte und verließen das Restaurant. Wie erwähnt kann ich nicht behaupten, dass das Essen schlecht gewesen wäre. Evtl. wäre es mir anders in Erinnerung geblieben, hätte ich mir aus der anfangs vorgelegten Speisekarte gewählt. Wer keinen Fisch mag kann anstelle der zahlreich gelisteten Fischspezialitäten auf der Karte auch zwischen Fleischgerichten – typisch portugiesisch- oder Suppen, Pizzen, Salaten und gängigen Fleischgerichten wählen. Das Restaurant – was ja klischeebehaftet stets ein negatives Zeichen ist – hat auch ein sehr breit gefechertes Angebot an Speisen. Seht Euch am besten die Karte hier selbst an und entscheidet, ob ihr eventuell doch mal vorbei schauen mögt und Euch einen positiveren Eindruck als wir ihn hatten holt. Viel Spaß dabei.

Geöffnet ist das portugiesische Restaurant von Montag – Sonntag von 10.00 Uhr – 24.00 Uhr. Warme Küche gibt es von 10.00 Uhr – 15.00 Uhr und von 17.30 Uhr – 22.00 Uhr.

Ich komme wieder: Nein. Lieber probiere ich etwas Neues an Stelle des Restaurant Portugal. Überzeugt hat mich hier – außer die freundliche Bedienung – leider nur wenig.

Besuchte Lokalität: Restaurant Portugal
Adresse:  Friedenstraße 28, 81671 München
Website

 

Bilder:

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